„Heilung bedeutet, dass der Mensch erfährt, was ihn trägt,
wenn alles andere aufhört, ihn zu tragen.“ Wolfram von Eschenbach
Beherzt - leben -lieben -lernen
Impulse für ein vom Selbst bestimmtes Leben
2025-05-23
Versöhnung - Die Macht innerer Bilder
Wir Menschen träumen in Bildern. Wir erleben die Vergangenheit in den verinnerlichten Bildern. Wir schauen in die Zukunft mit Angst oder mit Freude, und auch hier mit inneren Bildern.
Das Leben und wie wir es verinnerlichen und verinnerlicht haben, erscheint uns in inneren Bildern.
Wer eine Rückführung macht, egal ob in die Kindheit, vergangene Ereignisse oder vergangene Leben, erlebt diese Vergangenheit in Bildern, die von innen heraus auftauchen. Wer eine Aufstellung macht bekommt oft Zugang zu inneren Bildern, sogar wenn es nur Situationen betrifft, die eigentlich gar nicht zum eigenen Leben gehören, sondern in Stellvertreterrollen für andere wahrgenommen werden.
Haben wir Vertrauen gefunden in die inneren Bilder die auftauchen, tun wir uns zweifelsfrei leichter, als wenn wir mit Unsicherheit und Misstrauen dem begegnen, was in uns auftauchen will.
Vertrauen
Dies ist oft die größte Hürde, die Menschen haben: „Sich selbst und dem, was innerlich auftaucht, zu vertrauen!“ Wer es nicht kann, verdrängt es wieder, vergisst es wieder oder tut es als unwichtig oder gar unsinnig ab.
Doch eines habe ich in über 25 Jahren in der Begleitung von Menschen gelernt: Alles was auftaucht hat seinen Sinn und seine Bedeutung! Und jedes Bild das auftaucht wirkt, ob wir es wahrhaben wollen oder nicht!
Sinn hinter und Umgang mit verinnerlichten Bildern
Wer sich der Sichtweise öffnen kann, dass die auftauchenden Bilder einen Sinn haben, der kann einen anderen Umgang damit finden, indem er sie nicht als bedeutungslos abtut.
Schon alleine diese Erkenntnis ist sehr hilfreich und führt zu einem entspannteren Umgang damit.
„Was lange genug bekämpft wird, darf zum Lohn dafür bleiben!“, so hat einst Bert Hellinger sehr zutreffend gesagt.
„Was wir annehmen, lässt uns frei!“ Das ist die Erfahrung, die sich immer wieder zeigt. Nicht nur bezüglich der inneren Bilder, sondern auch die Emotionen und Gefühle betreffend.
Wer nach dem Sinn, dem Thema eines Bildes, das sich auch in Form eines Symptoms zeigen kann, fragt, kann eine Antwort bekommen. Wer es jedoch abtut oder bekämpft, verschiebt es in die Zukunft oder sogar in den Generationen einfach weiter und verstärkt es in seiner Energie!
Ergibt dies Sinn? Sie einfach in den Generationen weiterzuschieben, sodass die eigenen Kinder oder Nachkommen, dann in diese Energien hineingezogen werden und sich damit auseinandersetzen müssen? Auch für kinderlose Personen gilt hier das Verfahren wie bei einem weltlichen Erbe, es gibt immer Erben!
Unseren Vorfahren waren nicht die Lebensumstände geschenkt, sich um innere, seelische oder psychische Vorgänge zu kümmern, sie mussten oft in einem Überlebensmodus ihr Leben zubringen.
Wir, die heutige Generation, sind in Wohlstand und Frieden aufgewachsen, die uns eine Basis für Sicherheit gaben. Dadurch haben wir ungleich bessere Voraussetzungen, uns mit seelisch-psychischen Themen auseinanderzusetzen.
Es erscheint wie ein Generationenvertrag: Die einen sorgen für das Überleben und schaffen die Voraussetzungen, damit Nachfolgende sich um die seelischen Belange kümmern können.
Wer sich diesem Gedankengut öffnet, kann für seine Nachkommen den Weg frei machen, dass sie ihr wahres und eigenes Leben entfalten können, wie es ihren seelischen Anlagen und Potenzialen entspricht.
Das war immer schon meine Überzeugung und zugleich mein Antrieb, für auftauchende Themen die Verantwortung zu übernehmen. In über 25-jähriger Therapiebegleitung von Klienten und noch längerer Eigentherapie, hat sich dies immer bestätigt und bewährt.
Wie umgehen mit den inneren Bildern
Nehmen wir uns die aktuelle Zeitqualität und die Ereignisse im Weltgeschehen zum Hinweis, dann können wir erkennen, was diese Zeit braucht und was doch so vielen Menschen so schwerfällt:
Frieden durch Versöhnung!
Im November wirken traditionell sehr stark die Energien der Verstorbenen und Ahnen nach. Es ist ein Trauer- und Gedenkmonat und Gelegenheit für unsere Ahnen, sich Hilfe suchend an ihre Nachkommen zu richten. Doch auch in diesen kollektiv unfriedlichen Zeiten voller Konflikte und Kriege werden nicht befriedete Ahnenenergien getriggert.
Unsere Ahnen spüren genau, in welcher energetischen Frequenz sie in uns, ihren Nachkommen, verinnerlicht sind in unseren inneren Bildern. Bildern an die wir uns erinnern stammen aus der Kindheit, sie betreffen Eltern, Verwandte und Kindheitserlebnisse.
Doch wesentlich mehr Bilder existieren in uns im Unbewussten. Im Unterbewussten halten sich zumeist verdrängte Ereignisse auf. Zum Unbewussten haben wir keinen verstandesmäßigen Zugang. Dort haben wir es mit Ahnenthemen zu tun und/oder mit unerledigten, das heißt nicht befriedeten Ereignissen vergangener Leben.
Machen wir uns auf den Weg, die Konflikte oder Belastungen der aktuellen Lebensumstände zu erforschen und zu heilen, dann tauchen diejenigen Bilder auf, die wir als „den freien Lebensfluss blockierend“ erleben.
Hierüber wird erkennbar, was noch auf destruktive Weise wirkt, und wir können uns öffnen für das, was der Heilung und dem Frieden dient.
Hier ein einfacher Test für dein Leben.
Sind deine Eltern, wenn du sie vor deinem inneren Auge erscheinen lässt, mit sich und untereinander im Frieden und in der Freude?
Wenn ja, dann hast du es gut, denn dieser Friede wirkt auch in dir, diese Einheit der Eltern in dir.
Sind sie jedoch im Unfrieden oder im Streit oder gar im Krieg miteinander, dann hast du ebenfalls diesen Unfrieden in dir. Vielleicht magst du es nicht wahrhaben oder dein Verstand sagt dir: Das ist deren Angelegenheit nicht meine!
Dann könntest du dich fragen, ob du in deinen Beziehungen zu anderen Menschen wahren Frieden spürst, oder ob da doch ähnlicher Unfrieden dir im Leben begegnet.
Kannst du dich jedoch öffnen dafür, dass du vielleicht gerade deshalb jetzt unfriedliche Umstände im Leben hast, um in dir Frieden zu erschaffen und Versöhnung herzustellen, dann wirst du alle Hilfen erhalten, wie dies geschehen kann.
Wunder durch Versöhnung
Aus der Praxis und meinem eigenen Erleben weiß ich, wie intensiv verinnerlichte Bilder wirken. Dabei ist auch zu erleben, wie innere Versöhnung unter bisher unversöhnlich sich begegnenden Menschen des eigenen Familien- oder Inkarnationssystems, wahre Wunder an Veränderung im eigenen Leben bewirken kann.
Angespannte Beziehungen des aktuellen Lebens und auch körperliche Symptome verändern sich, hin zum Guten und Besseren.
Ich kann nicht reden -
Eine persönliche Erfahrung mit meiner 4. und 5. Ahnengeneration
Manches Mal in meinem Leben kam ich in Situationen, in denen ich wie paralysiert, nicht mehr in der Lage war zu reden. Wie neben mir stehend kam ich mir vor und war für einige Zeit nicht handlungsfähig. Dieses Gefühl kannte ich schon aus früher Kindheit, wenn ich von meinem Vater etwas haben wollte.
Als ich mir kürzlich diese Situation in einer Aufstellung anschaute, kam ich zurück bis in die Generation meiner Ur-Ur-Ur-Großeltern. Mein Ur-Ur-Großvater hatte einen Bruder, der sehr medial veranlagt war, er sah mehr als andere und hörte Stimmen Verstorbener. Ende des 18. Jahrhunderts konnten die Menschen damit nicht umgehen. (Was leider auch heute noch zum großen Teil der Fall ist.)
Eltern, Ärzte und Priester waren damals nicht in der Lage, diesen jungen Mann ernst zu nehmen. Die Macht der Priester wurde überhöht von den Menschen, so wurde er als ein Besessener angesehen und an ihm ein Exorzismus vollzogen, der sein Leid noch vergrößerte. Die Ohnmacht der Ärzte zeigte sich in emotionalen, körperlichen und medikamentösen Misshandlungen. Sein Tod war eine Qual für ihn.
Da man sich im Familien-System für so einen Menschen schämen musste, oder sogar noch schuldig gesprochen wurde dafür, wurde sein Schicksal und die damit verbundenen Emotionen unterdrückt und nie anerkannt. Die Energie jedoch wirkte auf unterschiedlichste Weise im System weiter.
Über die Begegnung in der Aufstellung konnten die Ur-Ur-Ur-Großeltern und der überlebende Bruder aus ihrer Notlage und ihren Schuldgefühlen befreit aufatmen und der unterdrückte emotionale Schmerz konnte endlich fließen. Der Ur-Ur-Großonkel kam in den Frieden alleine dadurch, dass er gesehen und angenommen wurde von seiner Familie. Nachfolgende konnten dadurch auch von ihren Vätern neu wahrgenommen werden und Frieden konnte einkehren.
Nach der Aufstellung hatte ich noch bis in die Nacht diese Energie in mir, ich konnte nicht darüber reden, was ich erlebt hatte. Dann kam ein großer Frieden über mich und ich konnte darüber reden. Die Rührung und Dankbarkeit meines Ur-Ur-Großonkels, seiner Eltern und den Nachkommenden, kann ich jetzt noch spüren, während ich diese Zeilen schreibe.
Durch diese Versöhnung entstand in mir ein neues Bild meiner Ahnengeneration, ein friedliches, ein befriedetes neues Bild. Die Energie, die über diese Ahnenlinie fließt, fühlt sich seither anders an. Und wie ich zuvor bereits geschrieben habe, hat jedes Bild eine Wirkung, dieses neue Bild hat eine versöhnliche Wirkung.
Was braucht die aktuelle Zeit? Versöhnung!
Gerade in dieser jetzigen intensiven Zeit ist Versöhnung vonnöten auf Erden. Vermehrt kann man im Weltgeschehen wieder feststellen, wie vorschnell und schon fast selbstverständlich Schuldzuweisungen vorgenommen werden.
Die aktuellen Weltgeschehnisse sind ein Aufruf, Verantwortung zu übernehmen für unfriedliche Energien die in uns selbst auftauchen oder getriggert werden.
Verantwortung übernehmen heißt: „Für Versöhnung und Frieden zu sorgen in sich!“ Jeder Mensch kann dazu beitragen, für sich und seinem Familien- und Ahnen-System.
Der Lohn dafür, unerlöste Ahnenenergien zu befrieden und unbewusste Muster zu erkennen und zu verändern, ist ein Frieden, der auch in die Welt ausstrahlt.
Wie sagte doch Mahatma Ghandi:
„Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für diese Welt wünscht!“
Mit herzlichen Grüßen für inneren Frieden
Helmut
Helmut Laber - 20:09:39 @ Impulse | Kommentar hinzufügen